Gastbeitrag von Ella Hinkel – Expertin in der Suchmaschinenoptimierung
Als Mutter und Unternehmerin arbeitest du nicht für teure Urlaube und neues Technikspielzeug. Gerade in der Gründung und in den ersten Jahren musst du einen großen Teil deines Einkommens in dein Unternehmen stecken, um wachsen zu können. Viel Geld, um große Agenturen zu beauftragen hast du nicht. Dennoch weißt du: Ein paar Dinge kannst du nicht alleine stemmen. Weil du keine Zeit dafür hast oder aber, weil es dich schlicht und ergreifend nicht interessiert.
Outsourcing? Klar, aber möglichst günstig!
Neben der Buchhaltung und Steuer, die meist zuerst in Fachkundige Hände gelegt werden, ist es auch die Suchmaschinenoptimierung bei der du alleine nicht weiter kommst. Du bekommst zwar viele Informationen online, kostenlos und jederzeit. Doch meist klingen die Texte nach „Chinesisch für Fortgeschrittene“. Du fühlst dich erschlagen von den vielen Begriffen und – so ist meine Erfahrung – du konzentrierst dich weiterhin auf den Content auf deiner Seite und machst vielleicht auch noch was auf Facebook und Co. Die Suchmaschinenoptimierung verschiebst du auf einen späteren Zeitpunkt. Tja, bis zu diesem einen Tag, an dem du ein unschlagbares Angebot zur Suchmaschinenoptimierung erhältst. Solch ein Angebot, verschickt von einem Onlineriesen, war es, das mich zu diesem Blogbeitrag verleitet hat. Das Angebot las sich wirklich gut. Da sollte der Kunde für gerade einmal 120 Euro im Jahr alle notwendigen Werkzeuge an die Hand bekommen, um für eine gute Auffindbarkeit zu sorgen. Zugreifen?
Klingt fantastisch! Damit kann ich doch nichts falsch machen! Oder doch?
Leider doch. Denn die Wahrheit ist: Die Suchmaschinenoptimierung einer Unternehmensseite oder eines Blogs ist individuell. Da kann man nicht einfach ein Konzept erstellen und dieses jedem überstülpen. Ich möchte dir zeigen, was du bei diesem Angebot erwarten kannst.
Nehmen wir das Beispiel von letzter Woche.
Für diesen Preis bekommt der Kunde Keywordvorschläge. Die Vorschläge sind abgestimmt auf das Business. Soweit schon mal nicht schlecht.
Was bedeutet das aber in der Praxis?
- Nehmen wir mal an, du bist Coach für Mütter, die sich selbstständig machen wollen oder es bereits sind.
- Du wohnst in Berlin und dein Angebot ist deutschlandweit verfügbar. Allein in Berlin hast du mindestens zwei weitere Mitstreiterinnen, die ebenfalls auf selbstständige Mütter spezialisiert sind. Deutschlandweit sind es vielleicht 50 weitere Coaches.
- Jetzt bekommt jede dieser Unternehmerinnen diese Keywords zur Verfügung gestellt. Jede schreibt in der Folge einen Blogbeitrag zu dem Keyword und Thema.
- Möglicherweise kennt sich der eine oder andere Coach nicht so gut aus, um einen bestimmten Blogbeitrag zu einem bestimmten Thema zu erstellen. Dann wird sich der dazu auffindbaren Informationen im Internet bedient.
- Am Ende gibt es zum gleichen Keyword 50 Texte. Welcher ist der beste? Welcher soll besonders gut platziert werden? Wer wird mit diesem Keyword besonders gut ranken? Vermutlich keiner.
- Einfach irgendwelche Keywords zu nehmen, die vielleicht irgendwie passen, wird dir keinen Erfolg bringen.
- Das Sammeln von Keywords ist nicht das Ziel einer guten SEO-Strategie. Vielmehr geht es darum, aus der Summe möglicher Keywords genau den Suchbegriff zu finden, der sich gut platzieren lässt. Dazu muss man sich anschauen, wie häufig der Suchbegriff gesucht wird. Wie viele Informationen gibt es bereits zu diesem Keyword? Also: Wie hoch ist die Konkurrenz? Schlussendlich muss dann eine Entscheidung dazu getroffen werden, welche Keywords in welcher Kombination am erfolgversprechendsten sind. Auf dieser Grundlage kann der Content geplant und erstellt werden.
Halt! Stop! – Was ist mit dem Leser?
Bei all der Recherche darfst du den wichtigsten Punkt aber nie vergessen: den Leser. Denn dieser entscheidet am Ende darüber, ob du das richtige Keyword ausgewählt hast. Will er überhaupt Informationen dazu haben? Was genau sucht er oder sie, wenn ein bestimmter Begriff bei Google eingegeben wird? Was sind die individuellen Schlagwörter, die den Leser zu einem neuen Klienten oder Kunden werden lassen? Diese Fragen müssen bei einer Suchmaschinenoptimierung mit bedacht werden. Diese Individualität kann dir leider keiner bieten, der dir die Suchmaschinenoptimierung für 120 Euro im Jahr anbietet.
Die andere Seite der Suchmaschinenoptimierung
Neben der mangelnden Individualität bei der Keywordbestimmung spricht ein weiterer ganz entscheidender Punkt gegen solche Angebote.
Die technische Seite der Suchmaschinenoptimierung
Suchmaschinenoptimierung bedeutet nicht nur, die richtigen Keywords zu bestimmen. Deine Seite muss die technischen Voraussetzungen erfüllen, um überhaupt eine Chance auf eine gute Platzierung zu haben. Hier mal ein paar Beispiele aus der Praxis, die dazu führen, dass eine Seite trotz guter Inhalte nicht sichtbar wird.
- fehlende Umleitung deiner Seite von www.coach.de auf coach.de
- fehlende Komprimierung der Seite
- schlechte Ladezeiten
- fehlende Meta-Daten
- fehlende Alt-Attribute
- eine verzweigte Seitenstruktur
- fehlende Responsivität
Um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Werden die technischen Aspekte nicht bedacht, kannst du so viel guten Content erstellen, wie du magst, du wirst niemals eine gute Platzierung erreichen.
Darum ist ein schlechtes SEO richtig teuer
Aber zurück zur Kernfrage: Warum ist ein schlechtes SEO meist richtig teuer.
Wer heute auf eine gezielte Suchmaschinenoptimierung verzichtet, vergeudet wertvolle Zeit. Zeit, in der Mitbewerber in diese Sparte investieren und sich dadurch früh gut platzieren können. Diese Platzhirsche später bei den wichtigsten Keywords zu überholen, dürfte schwer und/oder teuer werden. Meist muss dann in Googlewerbung investiert werden. Oder ein Relaunch deiner Seite wird notwendig. Ob du den Vorsprung später wieder einholen kannst, ist zudem nicht gesagt. Daher mein Rat an dich:
Investiere erst dann in eine gute Suchmaschinenoptimierung, wenn du das Budget dafür hast. Besser ist es, in kleinen Schritten und dafür nachhaltig für eine bessere Platzierung zu sorgen. Günstige Angebote sind eher unter der Rubrik „Bauernfängerei“ einzuordnen. Für Hobby-Blogs ohne Profitabsicht sicher ganz nett. Für ein Unternehmen, das wachsen will, komplett unbrauchbar.
Hast du noch Fragen? Kennst du diese Angebote? Nutzt du diese?
Vielen Dank an Ella Hinkel von sichtbar.online für diesen Gastbeitrag.